Villa Urbana in Longuich

Allgemein: Die römische Villa wurde im Jahr 1984 im Zuge einer Flurbereinigung entdeckt und im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zwei Jahre später wissenschaftlich untersucht und im darauf folgenden Jahr wurde der östliche Seitenflügel, welcher den Badetrakt der prachtvollen Villa enthält, freigelegt und restauriert. Eine kleineren Nachuntersuchung fand im Jahr 1990 statt, bei welcher zwei vollständig erhaltene Keramikgefäße aus der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. gefunden wurden, welche als "Bauopfer" gedeutet werden.

Die Villa selber hatte eine Ausdehnung von 110 m ( Breite der Vorderfront ) x 28 m ( Tiefe nach hinten ). Das riesige Haus wurde auf den Resten einer kleineren Villa rustica gegen Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtet und bestand bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts wo es vermutlich  durch einen großen Alemanneneinfall zerstört wurde. Im Mittelalter diente die Villa als Steinbruch, wovon heute noch Teile des Taufsteins der Longuicher Kirche zeugen. Wie so viele antike Landgüter wurde auch die Villa von Longuich von einer Schutzmauer umgeben, eine genaue Ausdehnung der Anlage konnte aber nicht festgestellt werden. Weiter östlich des Hauses wurde ebenfalls im Rahmen der Flurbereinigung ein steinerner Sarg aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. gefunden, welcher das 1,60 m große Skelett eines Mädchens enthielt.

Anfahrt: Longuich ist zu erreichen über das Autobahndreieck Moseltal ( A1 und A 602). Die Villa befindet sich in den Weinbergen, im Südosten des Industriegebietes "Im Päsch". Der Weg ist in Longuich sehr gut ausgeschildert. GPS: (49.80390872800173, 6.7644694447517395)