Villa Rustica Leutstetten

Allgemein:  Die Villa Rustica von Leutstetten gehörte eher zu den kleineren Vertretern römischer Gutshöfe. Zu sehen ist die nachgebildete Umrandung des Herrenhauses, sowie ein Raum mit Fussbodenheizung, welcher, zusammen mit ein paar Funden und einer Nachbildung eines Grabsteins in einem Glashaus geschützt ist. Der Grabstein ist heute noch innerhalb der örtlichen Kapelle St. Alto zu sehen. Leider war die Kapelle zur Zeit meines Besuches verschlossen.
Die Datierung einer Eichenbohle aus dem nahegelegenen Brunnen ergab ein Fällung um 133 n. Chr. Somit hat man ein exaktes Datum bekommen, wann die Villa Rustica erbaut wurde. Keramikfunde belegen, dass der Gutshof nur ca 50 Jahre in Betrieb war.

Blick auf die Gesamtanlage.

Die Fussbodenheizung im Inneren den Schutzbaus.
Grabstein: Die Inschrift des Grabsteines lautet:
[D(is) M(anibus)] P(ublio) Iul(io) C(ai) f(ilio) Quir(ina) Pintam[o]
domo ex Hisp(ania) citerio[re]
Augusta Brac(ara) vet(erano) ex dec(urione) a[lae]
decurioni munic(ipii) Aeli Anto[---]
Clementia Po(m)peia uxo[r eius]
marito optimo et sibi [---]
viva fecit
Übersetzt: Den Totengöttern. Dem Publius Iulius Pintamus, Sohn des Gaius, aus der Tribus Quirina, dem aus Augusta Bracara ( Anm: des Autors: Das heutige Braga in Portugal ) in der Provinz Hispania Citerior stammenden Veteranen. Er diente als Rittmeister in einem Reiterverband und als Ratsherr der Stadt Aelia Anto[...]. Dem besten Ehemann und sich selbst setzte seine Gemahlin Clementia Po(m)peia zu Lebzeiten dieses Grabmal.

Die Nähe des Fundortes des Grabsteins zur Villa Rustica gibt Anlass zur Vermutung, dass es sich bei besagtem Publius Iulius Pintamus um den Besitzer der Villa Rustica gehandelt haben könnte.

 

Funde und der besagte Grabstein