Wachturm 1/1
Allgemein: "Caput limitis", der Kopf des Limes, wurde dieser Ort schon
von Tacitus in der Antike genannt. Ein historischer Ort, von dessen Bedeutung man heute
leider nicht mehr viel sieht. Auf der westlichen Seite des Rheins, mündet der
Vinxtbach, der schon in der Antike die Grenze zwischen den römischen Provinzen
Ober- und Untergermanien darstellte. Hier, auf der östlichen Seite, begann der
Limes als Grenze zwischen dem römischen Germanien und dem "freien" Germanien.
Die Sicherung dieses Abschnitts übernahm zu damaliger Zeit, das Kleinkastell
Rheinbrohl, welches heute aber nicht mehr sichtbar ist. Im Jahr 1972 wurde durch die Gemeinde Rheinbrohl, nahe des
tatsächlichen Standortes von Wachturm 1/1, aus den Überresten verschiedener
Wachtürme, dieser Limesturm rekonstruiert. Inwiefern dieser nun dem Original entsprach, sei mal dahingestellt. Auch hier streiten sich die Experten ob der
Turm nun originalgetreu ist oder nicht.
Der Turm von der anderen Strassenseite aus gesehen.
Neben dem Turm findet man eine
Grabinschrift, die an den römischen Feldzeichenträger Pintaius erinnert. Die Inschrift lautet: "PINTAIUS
PEDILICI F(ilius), ASTUR TRANS MONTANUS CASTEL(l)O INTERCATIA, SIGNIFER C(o)HO(rtis)
V ASTURUM, ANNO(rum) XXX STIP(endiorum) VII, H(eres) EX T(estamento) F(aciendum)
C(uravit), AVE" Übersetzung: " Pintaius, Sohn des
Pedilicus, aus dem Kastell Intercatia in Asturien, hinter dem Berg,
Feldzeichenträger der Cohors V Asturum, 30 Jahre alt, 7 Jahre im Dienst. Sein
Erbe hat hiermit das Testament erfüllt. Grüsse. " Der genaue Fundort des
Grabsteins ist unbekannt. Das Original befindet sich im rheinischen Landesmuseum
in Bonn.
Der Grabstein des Pintaius.
Anfahrt: Von der Bundesstrasse 42 aus, die Abfahrt "Arienheller"
benutzen. Am Kreisverkehr, geradeaus und nach ca. 50 Metern sieht man rechts den
Turm.