Zeittafel zur Geschichte des Limes und der Römer in Deutschland
Von Cäsar bis Nero
58 v. Chr. :
- Der suebische König Ariovist wird
von Julius Cäsar geschlagen und nach Germanien zurückgetrieben.
55 v. Chr. :
- Die Stämme der Usipeter und
Tencterer überschreiten den Rhein und werden ebenfalls vernichtend geschlagen.
44 v. Chr. :
- 14 März. Julius Cäsar wird
ermordet.
16 v. Chr. :
- Die fünfte Legion unter Marcus
Lollius wird vernichtend geschlagen und ihrer Feldzeichen beraubt, als sie
versuchen die Sugambrer aus Gallien zu vertreiben, die den Rhein von Germanien
aus überschritten hatten.
15 v. Chr. :
- Nero Claudius Drusus dringt über
die Alpen nach Germanien ein. Das Alpenvorland bis zur Donau werden römisch.
13 v. Chr. :
- Drusus übernimmt den Oberbefehl
über die Unterwerfung Germaniens.
12 v. Chr. :
- Erneute Offensive der germanischen
Stämme unter Führung der Sugambrer, die allerdings von Drusus zurückgeschlagen
wird. Die römischen Legionen überschreiten daraufhin den Rhein um einen
Vergeltungsfeldzug zu führen. Gleichzeitig wird das Gebiet der Nordseeküste von
den Römern erobert.
11 v. Chr. :
- Die Römer dringen von der
Nordseeküste ins Binnenland vor. Das Gebiet zwischen Rhein und Weser wird
erobert, aber nicht gesichert. Ebenfall wird das Gebiet der Chatten von den
Römern besetzt.
10 v. Chr. :
- Aufstand der Chatten, der aber
niedergeschlagen wird.
09 v. Chr. :
- Drusus überschreitet die Weser und
dringt bis zur Elbe vor. Auf dem Rückweg verunglückt Drusus und stirbt am
14.September v.Chr. im Feldlager. Sein Bruder Tiberius übernimmt daraufhin das
Kommando.
06 v. Chr. :
- Tiberius legt nach dem Zerwürfnis
mit Augustus das Kommando nieder und geht ins Exil. Es kommt zu einem Stocken
der Eroberungen, da kein geeigneter Feldherr zur Verfügung steht.
02 n. Chr. :
- Erneuter Aufstand der Germanen.
04 n. Chr. :
- Gaius und Lucius, die beiden
Thronfolger des Augustus sterben und Augustus sieht sich gezwungen sich mit
Tiberius zu versöhnen und Ihn zu adoptieren. Damit ist Tiberius der offizielle
Thronfolger und übernimmt daraufhin wieder das Kommando der Rheinlegionen.
05 n. Chr. :
- Die Aufstände werden
niedergeschlagen und der Eroberungsfeldzug fortgeführt. Wiederum ist die
Nordseeküste der Ausgangspunkt für ein erneutes Vordringen an die Elbe.
06 n. Chr. :
- Tiberius führt seine Legionen über
die Donau um den, in der Gegend des heutigen Böhmen ansässigen, Markomannenkönig
Marbod anzugreifen. Gleichzeitig zieht der Legat Sentius Saturnius von über den
Rhein. Die Markomannen sollen so in die Zange genommen werden. Kurz vor
erreichen des Ziels, erreicht Tiberius die Nachricht eines Aufstandes in
Illyrien. Der Angriff muss daraufhin abgebrochen werden und Tiberius eilt mit
seinen Legionen nach Illyrien.
09 n. Chr. :
- Erneuter Aufstand der Germanen
unter der Führung des Arminius. Während des Rückzuges vom Sommer- in das
Winterlager werden unter Varus, drei Legionen komplett vernichtet (
Varusschlacht ). Die Römer werden bis an den Rhein zurückgedrängt.
10 n. Chr. :
- Tiberius übernimmt wieder das
Kommando über die Rheinlegionen.
11 n. Chr. :
- Die Legionen werden wieder über
den Rhein geführt, aber schlagen dort nur ihr Lager auf. Wahrscheinlich nur um
Präsenz zu zeigen.
13 n. Chr. :
- Germanicus übernimmt das Kommando
über die Rheinlegionen.
14 n. Chr. :
- 19. August, Kaiser Augustus stirbt
und Tiberius übernimmt das Kaiseramt. Um Unruhen in den Legionen in den Griff zu
bekommen, überschreitet Germanicus mit seinen Soldaten den Rhein zu einem
neuerlichen Eroberungsfeldzug.
15 n. Chr. :
- Zweiter und dritter Feldzug des
Germanicus nach Germanien. Germanicus besucht die Örtlichkeit der Varusschlacht
um dort ein Grabmal zu errichten.
16 n. Chr. :
- Germanicus dringt in einem
Eroberungsfeldzug abermals bis an die Weser vor, und schlägt dort die Armee des
Arminius vernichtend. Auf den Rückzug über die Nordsee, wird ein grosser Teil
des Transportes durch einen Sturm vernichtet. Germanicus wird daraufhin aus
Germanien abgezogen und die Eroberungspolitik auf Eis gelegt. Römische Präsenz
auf rechtsrheinischem Ufer bleibt aber weiterhin bestehen.
17 n. Chr. :
- Bei Fehden unter den Germanen wird
Arminius ermordet.
41 n. Chr. :
- Der Statthalter Publius Gabinius
Secundus zieht gegen die Chauker zu Felde.
41 n. Chr. :
- Der "agri decumantes" wird erobert.
Das Reich wird bis an die Donaugrenze erweitert und der Donaulimes entsteht. An
der oberen Donau entstehen die ersten Kastelle, die aus Holz und Erde gebaut
waren. Errichtung einer Militärstrasse vom Rhein ( Riegel ) bis an die Donau (
Hüfingen ).
47 n. Chr. :
- Erneuter Feldzug gegen die Chauker,
die die Küste Galliens plünderten, unter dem obergermanischen Statthalter Gnaeus
Domitius Corbulo
68 n. Chr. :
- Kaiser Nero begeht Selbstmord und
es folgt ein Bürgerkrieg in Rom.
Vom Bürgerkrieg bis zu Antoninus Pius
69 n. Chr. :
- Vierkaiserjahr. Galba, Otho und
Vitellius verlieren in diesem Jahr ihr Leben. Aus diesem Bürgerkrieg geht
Vespasian als Sieger hervor und wird vom Senat als Kaiser bestätigt. Die Folge
des Bürgerkriegs, waren Aufstände verschiedener Truppenteile am Rhein, der
sogenannte Bataveraufstand. Die Lage wurde von Vespasian wieder beruhigt.
73 n. Chr. :
- Das Gebiet des Schwarzwaldes wird
bis zum Neckar erobert und durch eine Kastellkette von Strassburg bis Rottweil
gesichert.
74 n. Chr. :
- Vorverlegung der Kastellkette
zwischen Rhein und Donau auf die schwäbische Alb.
83 n. Chr. :
- Das Gebiet der Chatten wird
römisches Gebiet. Da die Chatten des öfteren die Städte am Rhein überfielen und
sich danach wieder in die dichten Wälder Germaniens flüchteten, wurden Schneisen
in die Wälder geschlagen. Der Taunus und die Wetterau werden römischer Besitz.
Die ersten Befestigungen in Form von Verteidigungsanlagen werden gebaut.
85 n. Chr. :
- Errichtung des Neckarlimes. Das
Gebiet bis zum mittleren Neckar wird erobert und entlang dieser Linie werden
Kastelle errichtet. ( Köngen, Stgt.-Bad Cannstatt, Benningen, Walheim,
HN.-Böckingen und Wimpfen. )
100 n. Chr. :
- Zwischen Main und Neckar wird der
Odenwaldlimes gebaut. Dieser Bestand aus hölzernen Wachtürmen, die durch Wege
miteinander verbunden waren.
Einrichtung der Provinz Obergermanien ( Germania superior ) mit der
Provinzhauptstadt Mainz.
120 n. Chr. :
- Limesbauten des Hadrian. Die
Grenzen in Germanien werden nach aussen hin verstärkt. Wo Flüsse als Grenze
fehlten, wurden die Befestigungen ( bzw. die Wege zwischen den Wachtürmen mit
hölzernen Palisaden versehen ) verstärkt. Die Befestigungen bestanden aus
Holzpfählen, und tiefen Gräben.
146 n. Chr. :
- Unter Antoninus Pius werden die
hölzernen Wachtürme am Odenwaldlimes durch Türme aus Stein ersetzt.
150 n. Chr. :
- Der Odenwaldlimes wird aufgegeben
und die Grenze 30 Kilometer nach Osten verschoben. Der Abschnitt zwischen
Miltenberg und Lorch entstand. Der Donaulimes wird nach Norden verschoben,
sodass sich zwischen Lorch und Schwäbisch Gmünd der Obergermanische mit dem
Rätischen Limes vereint. Der endgültige Verlauf des Limes wurde festgelegt.
Von Marc Aurel bis zum Fall des Limes unter Gallienus
160 n. Chr. :
- Verheerender Überfall der
Markomannen, die bis nach Oberitalien vordringen.
170 n. Chr. :
- Marc Aurel beginnt die
Gegenoffensive und dringt dabei vom rätischen Limes aus bis an die Elbe vor. Die
Markomannen werden niedergeworfen. Das Legionslager Regensburg ( castra regina )
wird zum Schutz gegründet.
180 n. Chr. :
- 17. März. Marc Aurel stirbt im
Feldlager nahe des heutigen Wien an der Pest. Commodus, sein Sohn, gibt das von
deinem Vater eroberte Gebiet wieder auf und schliesst mit den Markomannen
schändlich Frieden. Das Eroberungswerk Marc Aurels ist damit umsonst gewesen.
200 n. Chr. :
- Am rätischen Limes werden die
Holztürme durch steinerne Türme ersetzt. Hinter den Holzpalisaden am
obergermanischen Limes wurde ein weiterer Graben ausgehoben und ein zusätzlicher
Wall aufgeschüttet. Der Rätische Limes hingegen wurde später durch eine
Steinmauer ergänzt wobei die Holzpalisaden ersetzt wurden.
213 n. Chr. :
- Beginn der Alamannenkriege und
erste geschichtliche Erwähnung derselben. Kaiser Caracalla bestreitet einen
Feldzug gegen die Alamannen, wobei wahrscheinlich der Limesdurchgang bei
Dalkingen benutzt wird um in das freie Germanien einzufallen. Das Limestor wird
daraufhin zu Ehren des Kaisers zum Prunktor umgebaut.
233 n. Chr. :
- Verheerende Einfälle der
Alamannen, die über die römischen Strassen im Hinterland des Limes in die
besetzten Gebiete vordringen und dort Städte und Gutshöfe verwüsten.
235 n. Chr. :
- Kaiser Severus Alexander erkauft
sich mit hohen Geldsummen den Frieden mit den Alamannen, anstatt ihnen
militärisch zu antworten und wird wegen dieser Entscheidung von den Soldaten der
Rheinlegionen ermordet. Die Zeit der Severischen Dynastie geht damit zu Ende und
die unruhige Ära der Soldatenkaiser beginnt.
236 n. Chr. :
- Maximinus Thrax, der von den
Rheinlegionen ausgerufene erste Soldatenkaiser, macht die Schmach des erkauften
Friedens wieder wett und führt einen Feldzug gegen die Alamannen durch.
260 n. Chr. :
- Der Limes wird von den Alamannen
vollständig überrannt und die Römer werden wieder auf die linksrheinische
Seite zurückgedrängt. Es werden noch ab und an verschiedene Feldzüge in
germanisches Gebiet gewagt, aber Germanien bleibt für die Römer für immer
verloren.