Kleinkastell Westernbach

Allgemein: Das Kastell Westernbach wurde im Jahr 1902 durch F. Leonard untersucht. Schon damals war die Bausubstanz nur noch dürftig erhalten. Die meisten Steine waren ausgebrochen, dennoch konnte man damals noch wichtige und interessante Entdeckungen machen. Die Grösse des Kastells wurde mit 117 m x 88 m festgestellt, was einer Fläche von 1,0 ha entspricht. Das Kastell besass Tore an der Ost- ( 4,3 m breit )  und Westseite ( 6 m breit ), wobei nur das westliche eine doppelte Durchfahrt aufwies. Seiten- und Ecktürme wurden nicht gefunden, dafür hat man aber 2 Wehrgräben mit je 4 m Breite festgestellt. Über die Gebäude im Inneren des Kastells ist nichts bekannt, bzw. wurde nichts gefunden. Die Grabungen zeigten, dass die südwestliche Ecke der Mauer untergraben worden war, um sie zum Einsturz zu bringen. Die hier stationierte Einheit ist nicht bekannt, es ist aber möglich, dass zumindest zeitweilig ein Numerus aus Öhringen hier stationiert war.  Ein Kastelldorf wurde ebenso wie das Kastellbad nicht gefunden, man nimmt aber an, dass letzteres bei den Quellen weiter südlich lag. Vom Kastell Westernbach ist heute oberirdisch nichts mehr zu sehen.

Plan des Kastells Westernbach *

* Aus: Sonderabdruck aus dem Werke: Der obergerm.-raet. Limes des Römerreiches, Das Kastell Westernbach  von F. Leonhard ( Verlag Otto Petters, 1929 ) ( Original liegt mir vor. )