Keltisch - römische Tempelanlage auf dem Martberg

Allgemein: Auf dem Martberg, zwischen  Pommern und Karden ( Lkrs: Cochem / Zell ), befand sich schon seit der Jungsteinzeit ( ca 4500 v. Chr. ) eine menschliche Ansiedlung. Dies wird u.a. religiöse Gründe gehabt haben, da sich auf dem Martberg die Überreste einer keltischen Tempelanlage fanden, welche, wie Funde belegen, eine wichtiges Kultzentrum der damals hier ansässigen Treverer war, einem keltischen Volksstamm. Dieses Heiligtum war dem Hauptgott der Treverer, dem "Lenus Mars" geweiht. Weitere Grabungen brachten dann einen Umbau in eine Tempelanlage in römischem Stil zutage, welcher in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts n. Chr. stattgefunden hat. Warum dieser Umbau stattgefunden hat, ist nicht sicher, aber eine zunehmende Vermischung von Kultur und Religion, wie sie auf beiden Seiten stattgefunden hat, dürfte einer der Gründe gewesen sein. Was heute wieder rekonstruiert ist, ist hauptsächlich die letzte Bauphase der Tempelanlage. Daneben ist eine Rekonstruktion eines keltischen Wohnhauses aus früherer Zeit zu sehen. Die Tempelanlage bestand bis Mitte des 4. Jahrhunderts nach Christus und verlor wahrscheinlich an Bedeutung, als das Christentum zur primären Religion in Mitteleuropa wurde.
Die neuzeitlichen archäologischen Untersuchungen begannen im Jahr 1886, wobei schon damals der Grundriss der Tempelanlage ermittelt werden konnte. Gezielte Grabungen wurden dann erst wieder im Jahr 1986 aufgenommen und wurden im Jahr 1994 fortgesetzt. Man entschloss sich zu einer Rekonstruktion der Anlage, womit im Jahr 2003 begonnen wurde und welche im Jahr 2006 feierlich eröffnet wurde.

Die Anlage in Gesamtansicht.

Das zentrale Tempelgebäude.
Tempelanlage:  Dass diese Kultstätte auch von Menschen anderer Religionen besucht wurde zeigt eine Inschrift, welche ein Grieche namens Tychicos als Danksagung herstellen liess. Diese Inschrift ist in griechischer und lateinischer Schrift verfasst und lautet im lateinischen: "corporis adque animi diros sufferre labores dum nequeo, mortis prope limina saepe vagando servatus Tychicus divino Martis amore hoc munus parvom pro magna dedico cura." Frei übersetzt lautet diese Danksagung: "Des Körpers und der Seele grausige Schmerzen ( zu ) ertragen, während ich ( das ) nicht vermag,  oft nahe an der Schwelle des Todes schweifend,  wurde  ( ich ) Tychicos, durch des Mars göttliche Liebe, gerettet. Dieses kleine Geschenk ist für große […] Sorge."

Ein Nebengebäude des Tempels.

Die Grundmauern eines weiteren Gebäudes.
Anfahrt: Von Koblenz kommen, kurz nach dem Ortseingang von Pommern, nach rechts einbiegen. ( Beschildert, aber recht leicht zu übersehen ). Ein ganzes Stück kann gefahren werden. Das letzte Stück ( ca. 1 Kilometer ) muss zu Fuss bewältigt werden.