Römerbadruine in Hüfingen
Allgemein: Die
erste geschichtliche Erwähnung von römischen Gebäuderesten auf der Gemarkung
von Hüfingen stammt aus dem Jahre 1604 in welcher der damalige Reichsritter
Hans von Schellenberg über erste Sondagen und den daraus resultierenden Funden
berichtet. Aus dem Jahr 1768 stammt die erste Oberamtsbeschreibung über
römische Überreste und schon im den Jahren 1820 - 1821 wird das Badegebäude
auf Anweisung von Fürst Karl Egon II zu Fürstenberg ausgegraben und mit einem
Schutzbau versehen. In den Jahren 1913 und 1924 bis 1931 wurden durch die
Reichslimeskommission, unter der Leitung von Paul Revellio ein
Haupthaus einer villa rustica und das Kastell von Hüfingen untersucht.
Römerbad:
Das Kastellbad von Hüfingen wurde vermutlich um 75 n. Chr. errichtet, noch in
vespasianischer Zeit also. Es wurden zwei, nicht allzu weit auseinander liegende
Bauphasen festgestellt. Das eigentliche Bad wurde ca. 20 - 25 Jahre nach
Entstehung durch einen fast ebendso grossen Anbau erweitert, welcher aber nur
einen Umkleide- oder Ruheraum mit Wasserbecken, ein Heißluftbad sowie einen
weiteren Raum enthält, dessen Funktion nicht gesichert ist. Überall verstreut
im Bad fand man Ziegel mit dem Stempel der "legio XI claudia pia
fidelis", welche in damaliger Zeit in Vindonissa ( Heute Windisch / Schweiz
) stationiert war. Erstaunlicherweise deckt sich die Datierung des Bades aber
nicht mit der Anlage des Kastells von Hüfingen, welches um 41 n. Chr. schon
unter Kaiser Claudius errichtet wurde im Zuge der Eroberung des "agri
decumantes". Vermutlich wurde das
Badegebäude im Rahmen eines Truppenwechsels, welcher im Kastell Hüfingen
stattfand, an dieser Stelle neu errichtet.
Anfahrt: Hüfingen
ist zu ereichen über die Autobahn A81, von Stuttgart nach Singen. Man nimmt die
Abfahrt AS 38 Geisingen und folgt der Bundesstrasse B31 nach Hüfingen. Im Ort
selbst ist der Weg zum Römerbad beschildert. Öffnungszeiten: Mai - Oktober,
Sonn- und Feiertags von 14 Uhr - 17 Uhr.