Spätrömische Festung Boppard / Rhein
Allgemein: Etwas nördlich vom heutigen
Boppard entstand schon im ersten Jahrhundert n. Chr. eine kleine Siedlung, die sich an die damalige
römische Rheinuferstrasse anlehnte. Die verkehrsgünstige Lage sicherte den
Bestand des "Strassenvicus" auch in folgender Zeit, als der Rhein
seine Eigenschaft als Grenze des römischen Reiches zeitweise verlor. Wann die
Siedlung aufgegeben wurde, ist noch nicht bekannt, belegt ist eine Besiedlung
aber bis Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. Vermutet wird, dass der vicus im
später erbauten Kastell aufgegangen ist. Der Name
Bodobrica
ist uns aus verschiedenen Quellen, unter anderem einem römischen Meilenstein
bekannt.
Der erhaltene Mauerzug
links der Strasse. |
Auf der anderen
Strassenseite. |
Kastell: Das Kastell
wurde Mitte des 4. Jhr. n Chr., einen Kilometer südlich der Siedlung erbaut um
die Grenze vor dem immer stärker werdenden Druck der Germanen zu sichern. Es besass eine Grösse von 308 m x
154 m und war durch eine 2 m ( Rheinseite ) - 3 m ( Landseite )
dicke Mauer geschützt. In die Mauer integriert waren 28 Wehrtürme welche in
einem Abstand von 27 m entfernt voneinander stehen. Die Türme waren
zweigeschossig und auf der Spitze waren Geschütze ( Baliste ) montiert.
Stationiert waren hier sogenannte "milites balistarii", eine Einheit
von Artilleriesoldaten. Im nördlichen Teil des Kastells
fand man das Badegebäude unter der heutigen St. Severus Kirche. Nach dem Abzug
der römischen Truppen, am Anfang des 5. Jhr. n Chr. wurde das verlassene
Kastell zivil weitergenutzt. Das Kastell Boppard ist heute die am Besten
erhaltene römische Festung nördlich der Alpen.
Die starken Mauern eines
der Wehrtürme. |
Grabstein in der Kirche
St. Severus. |
Anfahrt: Über die A61, Anschlusstelle Boppard zu
erreichen. In Boppard der Beschilderung zum "Römerkastell" folgen.