Allgemein: Das Kohortenkastell Böckingen wurde um 85 n. Chr. unter Kaiser Domitian erbaut. Die erste Einheit, die geschichtlich erwähnt ist, ist die "cohors V dalmatarum". Sie zog später in das Kastell Arnsburg um und wurde durch die "cohors I helvetiorum" abgelöst, welche um 150 n. Chr., als der Limes ca. 30 Kilometer nach Osten verschoben wurde, vermutlich nach Öhringen umzog. Die Anwesenheit der 1. Helvetierkohorte ist durch folgende Inschrift belegt: "Fortunae / Respicienti sac(rum) / Nasellius Pro/clianus c(enturio) leg(ionis) / VIII Aug(ustae) prae/positus c(o)hor(tis) / I Helvetiorum / Torquato et Iuliano co(n)s(ulibus) / v(otum) s(olvit) l(aetus) l(ibens) m(erito). Übersetzung: Der Rücksicht nehmenden Fortuna geweiht. Nasellius Proclianus, Hauptmann der Legio VIII Augusta, Kommandant der 1. Kohorte der Helvetier, hat im Konsulatsjahr des Torquatus und Iulianus ( Anm: 148 n. Chr. ) sein Gelübde froh und freudig nach Gebühr eingelöst." Wie es den Anschein hat, wurde die Führungsriege des Kohorte aus Soldaten der Legion 8 Augusta gebildet, welche damals ihr Lager in Strassburg hatte, wie auch folgende Inschrift nahebringt: "Soli invicto / Mithrae / sacrum / P(ublius) Nasili/us PR Li/anus leg(ionis) / VIII Aug(ustae) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)." Hier handelt es sich um eine Weiheinschrift an Mithras, gestiftet von einem Legionär der 8. Legion.
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Anfahrt: Sehr versteckt. An der Ecke Kastell - Limesstrasse Richtung Bundesstrasse laufen. Dann links zwischen Bundesstrasse und Firmengelände der Korkfabrik durch. Nach 30 Metern sieht man links das Kastell.