Die Thermen von Badenweiler ( FR )
Allgemeines:
Die Thermen von Badenweiler zählen zu Recht zu den schönsten und am besten restaurierten
Badeanlagen in Deutschland. Die Anlage wurde bereits im Jahr
1784 im Auftrag von Markgraf Karl Friedrich von Baden freigelegt und restauriert.
Badenweiler wurde ca. 75 n. Chr. , also in flavischer Zeit gegründet und hieß vermutlich "aquae
villae". Von der damaligen Römerstadt ist heutzutage nur das Badegebäude
sichtbar. Ein Tempel, welcher wenige Meter oberhalb gefunden wurde ist im Garten
der Ortskirche mit Steinen gekennzeichnet. Die Thermen sind ganzjährig geöffnet
und über einen Kassenautomat und ein Drehkreuz zugänglich. Führungen finden
Dienstags + Donnerstags um 16.00 Uhr ( 10. März bis 31. Oktober 2009 ) und Sonntags
um 11.00
Uhr ( ganzjährig )
statt. Genauere Informationen sind beim Fremdenverkehrsbüro zu erhalten.
Die Thermen unter dem Schutzdach. |
Einer der beiden Eingänge zu den
Abwasserkanälen. |
Die
Thermen:
Das Badegebäude war zur Querachse streng
symetrisch aufgebaut und besaß bereits in der ersten Bauphase eine Ausdehnung
von 30 m x 64 m. Zu Anfang baute man in das Badehaus zwei Badebecken mit je ca.
1 m Tiefe ein. Später erfolgte ein umfassender Umbau, bei dem die Anzahl der
Badebecken auf vier erhöht wurde und das Bad Ausmaße von 33 m x 92 m erreichte. Das Thermalwasser der Heilquellen hatte in römischer Zeit eine
Temperatur von ca. 26,5 Grad, also noch etwas wärmer als heute. Ein Umstand, der
dazu führte, dass man im Bad keinerlei Fußbodenheizung benötigte, da die Wärme
des Quellwassers allein ausreichte um das Bad zu beheizen.
Im Inneren des Schutzhauses. |
Im Inneren des Schutzhauses. |
Funde:
Ein interessanter Fund, welcher auch der Stolz von Badenweiler
ist und von dem man Repliken in allen Preisklassen in den Geschäften von
Badenweiler erwerben kann, ist eine Fibel ( Gewandnadel ) mit der lateinischen
Aufschrift "Si me amas" Übers: "Wenn du mich liebst".
Ein weiterer interessanter Fund
ist ein Weihestein, gewidmet der Diana Abnoba. Die Inschrift lautet: DIANAE
ABNOB(e). M. SENN(i)VS (fr)ONTO S(olvit) L(ibens) EX VOTO. Übersetzung: Der
Diana Abnobe ( gewidmet ). M. Sennius Fronto hat sein Gelübde freudig eingelöst.
Diana Abnoba ist vermutlich eine Götting mit keltisch - römischem Ursprung und
wird als die Göttin des Schwarzwaldes bezeichnet. Obwohl schon während der
Ausgrabungen eine Anordnung erfolgte jegliche Funde sofort zu melden, wurden eine Vielzahl der Funde zu
dieser Zeit entwendet und gingen somit verloren.
Die begehbaren Abwasserkanäle unterhalb des Badekomplexes.
Anfahrt: Badenweiler erreicht man über die Autobahn
A5, Anschlußstelle 65 "Müllheim / Neuenburg". Von dort aus fährt man über
Neuenburg und Müllheim nach Badenweiler. Die Badruine ist gut ausgeschildert und
befindet sich unterhalb der Cassiopeia Therme im Kurpark. GPS: (47.80254774054831,
7.672598361968994)