Kastell: Das
Kastell Theilenhofen wurde in den Jahren 1892 bis 1895 von der
Reichslimeskommission unter der Leitung von H. Eidam untersucht. Entdeckt wurden damals das Stabsgebäude,
ein Speicherbau und die Umwehrung welche Seitenlängen von 192 m
x 140 m ( Gesamtfläche des Kastells = 2,69 ha ) aufweist. Zusätzlich
gesichert wurde das Kastell durch zwei
Wehrgräben. Das Kastell besass vier Tore, von denen die Seitentore eine
doppelte, die beiden anderen eine einfache Durchfahrt hatten. Es wurden nur
Tor- und Ecktürme festgestellt, nicht aber Zwischentürme. Das südliche
Tor, weist eine seltene Besonderheit auf, die Aussenmauern waren nach innen
gewölbt, sodass es einen halbkreisförmigen Vorhof bildete. Als Besatzung wurde die "cohors III
bracaraugustanorum" anhand eines Weihesteins identifiziert, welcher bei den
Ausgrabungen im Badegebäude gefunden wurde:
Inschrift: Fortun(ae) / Aug(ustae) / sacrum / coh(ors) III Br(acaraugustanorum) /
cui prae(e)st / Vetelli(us) / v(otum) s(olvit) l(ibens) l(aeta)
m(erito)
Übersetzung: Der kaiserlichen Fortuna geweiht hat die cohors III
bracaraugustanorum unter der Führung von Vetellius ihr Gelübde erfüllt, froh
und freudig nach Gebühr.
Der Vorgängerbau bestand aus einer Holz - Erde Konstruktion und wurde
vermutlich Mitte des 2. Jahrhunderts n.
Chr. in ein steinernes Kastell umgebaut. Westlich des Kastells wurde anhand von
Luftaufnahmen ein schwach befestigtes weiteres Lager gefunden ( 155 m x 130 m
), welches man heute als Baulager deutet. Der Vicus lag südlich des Kastells
und reicht bis an den heutigen Ortsrand.
Badegebäude: Das Badegebäude des Kastells Theilenhofen wurde um das Jahr 120 n. Chr. zuerst als Fachwerkbau errichtet, bevor es, vermutlich zeitgleich mit dem Umbau des Kastells, aus Steinen neu errichtet und nebenbei noch etwas verkleinert wurde. Ausgegraben und restauriert wurde es, im Rahmen einer Flurneuordnung, in den Jahren 1968 - 1970 und hat eine Grösse von 16,5 m x 28,5 m.
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