Allgemein: Cirka 120 Meter westlich des Kastells
Schirenhof, befindet sich das Badegebäude, welches nach den Ausgrabungen in den
Jahren 1972 - 1974 durch die Stadt Schwäbisch Gmünd restauriert wurde. Es
ist, anders als das Kastell selbst, nicht so sehr durch Steinraub in
Mitleidenschaft gezogen worden, sodass das Mauerwerk bei der Ausgrabung noch
eine exakte Rekonstruktion zuliess. Das Bad ist in typischen Reihenstil erbaut
worden. Insgesamt lassen sich drei Bauphasen nachweisen. Die erste ist die
Errichtung um 150 n. Chr. Danach wurde das Bad erweitert, bis es in der dritten
Bauphase auf das wesentlichste verkleinert wurde. Einer der interessantesten
Funde ist das Abbild einer Quellnymphe ( siehe unten ). Durch das Loch war laut
Grabungsbericht der Reichslimeskomission ein Bleirohr geführt und diente
wahrscheinlich als Wasserspender. Zum Kastell selbst gibt es nur wenig zu
berichten. Es besass Seitenlängen von 157 m x 130,6 m und hatte somit eine
Gesamtgrösse von 2 ha. Anhand von Ziegelstempeln lässt sich die Belegung mit der
"Cohors Flavia I Raetorum" annehmen. Schon in einer mittelalterlichen Chronik
des Ratsherren F. Vogt wird berichtet, dass das Mauerwerk des Kastells schon
weitestgehend herausgebrochen war und als billiges Baumaterial wiederverwendet
wurde. Die spärlichen Reste des Kastells befinden sich heute unter einem
Wiesenareal, sind aber für den Besucher nicht mehr sichtbar.
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