Allgemein: Das Kleinkastell Hienheim wurde erst in den 70er Jahren entdeckt, obwohl die Reichslimeskommission an dieser Stelle schon 1930 einen Wachposten vermutete, da die Entfernung zwischen WP 15/44 und WP 15/46 einfach zu gross und unübersichtlich war. Erst nachdem im Jahre 1975 Mauerreste gefunden wurden, hat man das Gelände archäologisch untersucht. Es stellte sich heraus, dass hier kein Wachturm, wie ursprünglich vermutet, sondern ein Kleinkastell die Kontrolle dieses Abschnitts übernahm. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung war ein Grossteil der Mauern aber bereits zerstört und auch heute finden sich auf diesem Feldstück ungewöhnlich viele helle Kalksteine, wodurch der ehemalige Standort des Kastells recht einfach zu lokalisieren ist, solange noch kein Bewuchs die Sicht stört. Die Besatzung des Kastells ist nicht bekannt, sie dürfte aber vom südlich gelegenen Kastell Eining abkommandiert worden sein. Moderne Bodenuntersuchungen ergaben eine Grösse von 16 m x 16 m mit steinernen Aussenmauern und einer hölzernen Innenbebauung. Die Aussenmauern waren einen Meter dick und von einem, ein Meter tiefen, Spitzgraben umschlossen, welcher aber anscheinend nicht das gesamte Kastell umschloss. Das Kastell besass nur ein einziges Tor, welches nach Norden, also zum Limes hin ausgerichtet war.
Schuttanhäufung im Acker.
Anfahrt: Ca. 2 Kilometer nördlich von Hiemheim
befindet sich ein Parkplatz, direkt an der sogenannten "Hadrianssäule". An dieser Stelle kreuzt der Limes die Strasse. Von dort aus lässt sich der Limesabschnitt zu Fuss erreichen. Man folgt einfach dem Weg, welcher parallel
zu den Feldern am Waldrand verläuft. Ausser am
rekonstruierten Wachturm WP 15/46 findet sich keinerlei Beschriftung an den
einzelnen Stellen. Der Limeswanderweg verläuft direkt an bzw. teilweise sogar
auf den Resten der rätischen Mauer, welche hier noch
ca. einen Meter hoch als Bodenwelle zu sehen ist.