Kohortenkastell Rückingen

Allgemein: Das Kastell Rückingen, oder auch "Alteburg" genannt, ist heute leider durch ein Wohngebiet überbaut. Einzig das Kastellbad wurde restauriert und ist heute im Park von Rückingen zu besichtigen. Erste Untersuchungen fanden in den Jahren 1802 - 1804 unter Fürst Carl von Isenburg-Birstein statt, wobei sich die Grabungen aber nur auf das Badegebäude beschränkten. Das Kastell wurde erst im Jahr 1883 durch den Hanauer Geschichtsverein untersucht. Man fand die Kastellmauern und das Stabsgebäude nebst Fahnenheiligtum. Weitere Gebäude im Innenraum des Kastells konnten nicht gefunden werden, vermutlich waren sie nicht aus Stein sondern aus Fachwerk erbaut.

Kastell: Das Kastell selber hatte eine Grundfläche von 2,5 ha ( 140 m x 180 m ) und war von einer 1,8 m starken Wehrmauer umgeben. Ein Vorgängerbau aus Holz konnte nicht nachgewiesen werden, ist aber wahrscheinlich. Umgeben war das Lager von zwei, 7 m breiten, Spitzgräben und als Besatzung ist die "cohors III dalmatarum" anhand von Ziegelstempeln und einem Inschriftenbruchstück ( I[...] / [Fl]orid[us] / [coh(ortis)] III Dalmat[arum ) bekannt. Die Truppe war von 120 n. Chr. bis 260 n. Chr. hier stationiert. Die Erbauer bzw. Vorgängertruppe ist nicht bekannt. Das Kastell besass vier Tore, welche von Tortürmen flankiert waren, aber keinerlei Eck- oder Zwischentürme. Der Limes befindet sich ca. 350 m östlich des Kastells.
Das Badegebäude ist ein typisches Reihenbad, mit einer Länge von 33 m wie es auch schon bei anderen Kastellen nachgewiesen wurde.

Anfahrt: Rückingen erreicht man über die Autobahnen A45 oder A66. Man fährt die Leipziger Strasse bis zum Hotel und biegt dann in die Taunusstrasse ein. Am Ende der Strasse biegt man nach rechts, und fährt bis zur Römerbadstrasse. Das Badegebäude liegt links neben dem Spielplatz.