Allgemein: 1975/76 vollständig ausgegraben, hat man
hier das Osttor restauriert. Das gesamte Kastell besass im Anfangsstadium eine
Grundfläche von 0,15 ha ( 41 m x 37 m ) und war mit Holzpalisaden als Umwehrung
versehen. Inschriften deuten darauf hin, dass dieses Kastell schon sehr früh ein
Raub der Flammen wurde. Schon kurz danach, baute man das Kastell mit einer
Grundfläche von 0,23 ha ( 52,5 m x 43,5 m ) wieder auf. Um 180 n. Chr. wich die
Holzumwehrung einer steinernen Mauer. Das Kleinkastell Haselburg war eins von
vier Kleinkastellen im Einflussbereich des Walldürner Numeruskastells und wurde
als einziges dieser vier Kleinkastelle ausführlich untersucht. Es hatte
vermutlich die Aufgabe einen Limesdurchgang zu überwachen. Interessant ist der
Fund eines Antoninians ( Doppeldenar, römische Silbermünze. Wurde zum ersten Mal
unter Kaiser Caracalla in Umlauf gebracht. Anfangs aus Silber, verringerte sich
der Silbergehalt kontinuierlich, bis der Antoninian nur noch eine Kupfermünze
war ) des Gallienus. Geprägt wurde diese Münze 264/265 n. Chr. in der Mailänder
Münzstätte. Dies könnte ein Beweis sein, dass der Limes später als allgemein
angenommen von den Alamannen überrannt wurde. Weitere interessante Fundstücke
sind unter anderem Haarnadeln aus Knochen. Diese Haarnadeln geben Anlass zu der
Vermutung, dass in späterer Zeit auch Frauen im Lager untergebracht waren und
könnten ein Hinweis darauf sein, dass die Besatzung des Kastells für längere Zeit
hier wohnte, und nicht sehr häufig ausgetauscht wurde.