Römischer Gutshof in Meßkirch ( Dianatempel )

Allgemein: Der Gutshof wurde bereits im Jahr 1882 durch den damaligen Bauinspekteur  J. Naeher untersucht. Eine Nachuntersuchung fand erst wieder im Jahr 1978 durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg statt, in dessen Folge die Grundmauern, des außerhalb der Umfassungsmauern liegenden Tempels, konserviert wurden. Das kleine Gebäude misst ca. 3,6 m x 3,9 m und war, zumindest bis zum Sockel aus Kalksteinen errichtet. Die Gesamtfläche des Hofes, im Volksmund "Altstadt" genannt, welcher mit einer 0,8 m dicken Mauer umgeben war, misst ca. 8 ha ( 216 m x 206 m x 310 m x 354 m ). Im Inneren der Befestigung fanden sich bei den Ausgrabungen die Reste von 17 steinernen Gebäuden, davon allein zwei Badegebäude. Das Hauptgebäude war eine typische Portikusvilla mit zwei Eckrisaliten. Die Gesamtlänge der Vorderfront maß ca. 40 m. Der Gutshof von Messkirch zählt daher zu den größten, je gefundenen in Südwestdeutschland. Die einzelnen Gebäude sind teilweise durch die Bundesstrasse 311 zerstört worden, die übrigen sind noch als teils mächtige Schutthügel im dichten Wald auszumachen aber leider nicht konserviert.


Inschrift: Bei den Ausgrabungen im Jahr 1882 wurde unter anderem auch der Weihestein des Tempels gefunden, welcher auch den Besitzer des Gutshofes mit Namen nennt. Die Inschrift lautet: DIANA(e) SACRVM M(arcvs) AVREL(ivs) HONORATVS PANCRATIVS V(otvm) S(olvit) L(aetvs) L(ibens) M(erito)
Übers: Der (Göttin) Diana geweiht von Marcus Aurelius Honoratus Pancratius. Er hat damit sein Gelübde erfüllt, froh und freudig nach Gebühr.
Dem Namen nach hat es sich hierbei vermutlich nicht um einen Einheimischen, sondern um einen zugezogenen römischen Bürger gehandelt.

Anfahrt: Man folgt am Besten der Bundesstrasse B311 von Meßkirch in Richtung Tuttlingen und parkt auf dem ersten Parkplatz, welcher im nächstgelegenen Waldstück rechts der Bundesstrasse liegt.  Im Osten des Parkplatzes führt ein Weg in den Wald hinein, dem man ca. 50 m weit folgt. Dann geht ein ziemlich verwachsener Waldweg nach rechts ab. Diesem folgt man wiederum ca. 50 m und biegt dann links ein. 20 m vom Weg entfernt liegt dann der kleine Tempel. Schwer zu finden ohne Karte, da die gelben Hinweisschilder recht klein geraten und leicht zu übersehen sind.